Kath. Filialkirche St. Martin Grösdorf
Die Kirche ist dem heiligen Martin geweiht. Eine sehr eindringliche Darstellung der bekannten Bettler-Szene ist auf dem Deckenfresko gegeben, wo der Heilige auf einem Schimmel reitend seinen Mantel für einen niederliegenden Bettler mit dem Schwert zerteilt. Darüberhinaus ist der Heilige (mit Bischofsmitra) als Holzplastik auf dem Hochaltar zu sehen (zwischen St. Sebastian und St. Wolfgang).
Zur Nutzung:
In der Filialkirche St. Martin findet alle zwei Wochen (abwechselnd mit Altenberg) am Donnerstag um 19:00 Uhr eine Werktagsmesse statt. Darüber hinaus gibt es unregelmäßig Sonntagsgottesdienste dort oder Gottesdienste zu besonderen Anlässen (wie z.B. dem Patrozinium der Filialkirche).
Präzisere Auskunft: siehe aktuelle Gottesdienstordnung
Geschichtlicher Abriss Grösdorfs
Bereits 910 wird ein Gütertausch zwischen dem Eichstätter Bischof Erchambold und einem gewissen Dioker aus "Gredestorf" bestätigt. Diese erste Urkunde ist also rund 350 Jahre älter als die erste Kipfenberger Namensnennung 1266. 1305 verkaufte Bischof Konrad II. neben anderen Gütern auch die "Prunnenmul zu Grestorf" (Heidingsfelder).
Im Mittelalter war Grösdorf eigene Pfarrei. Nach dem Diözesanmatrikel von 1458 wird Grösdorf mit pfarrlichen Rechten ausgestattet, muss aber von Ilbling aus pastoriert werden, weil kein eigener Pfarrer zu bekommen war. Eine Zeitlang gehörte Grösdorf auch zur Pfarrei Kinding. Aber schon 1602 nennt Generalvikar Priefer Grösdorf eine Filiale von Kipfenberg.
Geschichtliches zur Filialkirche St. Martin
- Die Kirche St. Martin wurde zwischen 1464 und 1496 unter Bischof Wilhelm von Reichenau erbaut. Das architektonisch gut gegliederte Gotteshaus kann der Spätgotik zugerechnet werden. Besonders gefällig wirken die spitzbogigen, zweigeteilten Fenster in der Apsis. Das Türmchen dürfte erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts aufgesetzt worden sein.
- 1630 wird von einer Konsekration der Kirche mit drei Altären berichtet.
- 1861 wurden neue Altäre um 1535 Gulden aus Mitteln der Kirche errichtet.
- Über diesen Altären stehen aber die alten wertvollen Figuren aus der Spätgotik zwischen 1460 und 1470: Auf dem Hochaltar die Holzplastik des hl. Martin; St. Sebastian und St. Wolfgang daneben sind etwas jünger (Beginn des 16. Jahrhunderts).
- Die Statue auf dem rechten Seitenaltar stellt St. Willibald dar (um 1460), links eine Muttergottes mit Kind um 1470.
- Die Bilder der Nebenaltäre schuf der Eichstätter Alois Süßmeier gegen 1861.
- Erwähnenswert ist noch das Deckenfresko. Es zeigt St. Martin mit dem Bettler.
Öffnungszeiten
Vorabendmesse 18.30 Uhr (Sommer), 17.30 Uhr (Winter), letzten Samstag im Monat in Grösdorf