St. Leonhard-Bruderschaft Irlahüll

Eine alte Form der Volksfrömmigkeit wiederbelebt
Die St. Leonhard-Bruderschaft ist seit 328 Jahren mit der Geschichte der Pfarrei Irlahüll verbunden: Sie wurde 1689 als frommer Gebetsbund, einer sog. „Hirtenbruderschaft“ gegründet, zu der jeder Christ, auch außerhalb der Pfarrei, Mitglied werden kann.

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Die Bruderschaft heute

2015 hat sich auf Initiative der ehemaligen Lehrerin Margarete Herde die Bruderschaft neu organisiert: Eine Vorstandschaft wurde gewählt und Informationsabende über die Historie der Bruderschaft angeboten. Ein Bruderschaftsgebet wurde verfasst und zusammen mit den neuen Grundsätzen zu einer Art Mitgliedsausweis, dem Bruderschaftsnachweis, zusammengestellt. Zudem wurde ein eigener Bruderschaftsstempel angefertigt und in Zusammenarbeit mit dem Eichstätter Generalvikariat eine Satzung erstellt, die die Statuten von 1859 ersetzt.

Bruderschaftsfest in Irlahüll mit großer Pferdeprozession und Tiersegnung

Am Sonntag nach dem Leonharditag (6. November) begehen die Mitglieder der Leonhard- Bruderschaft Irlahüll ihr Bruderschaftsfest mit einer feierlichen Heiligen Messe und Gedenken aller lebenden und verstorbenen Mitglieder, Neumitglieder werden aufgenommen. Am Nachmittag organisiert der Verein eine große Pferdeprozession mit Tiersegnung: Der „Kreuzreiter“ führt die Prozession der Pferdkutschen, Gespannen und Reiter an. Alle Mitglieder und Besucher sind eingeladen, Ihre Haustiere zur Segnung mitzubringen! Interessierte Pferdebesitzer melden sich bitte bei der Vorsitzenden zur Teilnahme an.

Aus der Historie: Gründung der Gebetsgemeinschaft

Die Geschichte der Sankt Leonhard-Bruderschaft in Irlahüll geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. 1689 wurde in Irlahüll, das damals noch Filiale der Pfarrei Irfersdorf war, eine Hirtenbruderschaft ins Leben gerufen, deren Zweck „das Gebet ist, welches die Mitglieder um einen gottseligen Tod und für die aus der Bruderschaft Abgestorbenen zu entrichten haben“, wie im Pfarrarchiv Irlahüll nachzulesen ist. Patrone dieses frommen Gebetsbundes waren die Muttergottes und der heilige Leonhard.

Das erste Bruderschaftsbuch aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert befindet sich im Eichstätter Diözesanarchiv. Darin ist vermerkt, dass Irlahüll immer noch Filiale von Irfersdorf ist. Dass aber 1752 die Wassermüllerin Katharina Sinabeck aus Grösdorf ein Kuratbenefizium für Irlahüll gestiftet hat, dessen erster Inhaber Georg Christoph Claus war. Nach der Nennung des Irfersdorfer Pfarrers Nikolaus Baumeister werden in dem Buch die Hirten aufgeführt, die Mitglieder der Bruderschaft sind und die aus Irlahüll und Buch sowie aus Kipfenberg, Grösdorf, Böhming, Bitz, Irfersdorf, Unter- und Oberemmendorf, Kemathen, Altenberg und Aschbuch kommen. Mitglieder waren Personen des Bauernstands. Gerade für Mägde, Knechte und Hirten, die wenig verdienten und vor Ort oft keine Angehörigen hatten, war die Bruderschaft dafür Garant, dass ihrer nach dem Tod im Gebet und vor allem im Messopfer gedacht wurde. Für die Irlahüller Bruderschaft besorgte 1772 Josef Vogl einen Ablass in Rom. Im 19. Jahrhundert erteilte Papst Pius IX. im Jahr 1858 Ablässe, die mit Genehmigung des Generalvikars nach Irlahüll weitergegeben wurden. Fast alle Einwohner des Dorfes waren, oft schon seit ihrer Taufe, Mitglieder der Bruderschaft.

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Karte

Info-Adresse

St. Leonhard Bruderschaft Irlahüll
Margarete Herde
Irlahüll
Erlenstraße 33
85510 Kipfenberg
Tel.: 08465 857
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