Kipfenbergs Geschichte in Kurzform

Burg und Kirche in Kipfenberg

Willkommen in der Mitte Bayerns Herzlich willkommen in Kipfenberg, der Marktgemeinde am geographischen Mittelpunkt Bayerns. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Informationen über unsere Gemeinde geben, also sozusagen die Kurzform einer langen Geschichte.

Ausführliche Daten, Hintergründe und noch viel mehr finden Sie in den jeweiligen Beiträgen zu unseren Sehenswürdigkeiten. Gerne

Mit der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde der Markt Kipfenberg zur Großgemeinde mit 17 Ortsteilen und insgesamt etwa 6200 Einwohnern.

Die malerische Burg thront auf einem Felssporn hoch über dem Hauptort und macht diese Stelle zu einer der schönsten im mittleren Altmühltal.  Flussauf- und abwärts, in den idyllischen Seitentälern und auf den landschaftlich völlig anders erscheinenden Hochflächen befinden sich die 16 Dörfer und Ortschaften, die zur Gemeinde gehören.

Schon lange bevor die Burg errichtet wurde, lebten Menschen im Raum Kipfenberg. Die ältesten Fundstücke stammen aus der Mittelsteinzeit, die etwa zwischen 9500 und 6000 Jahre vor Christus anzusetzen ist. Zahlreiche jüngere Fundstücke verweisen auf die Besiedlung von der Bronze- bis zur Hallstattzeit, die zwischen 1800 und 450 vor Christus einzuordnen ist. Römer in Kipfenberg Die römische Besatzungszeit im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus hat in unserer Gegend eine ganze Reihe von Zeugnissen hinterlassen. Der Limes, die Grenzbefestigung gegen die Germanengebiete, kreuzte bei der Kipfenberger Brücke die Altmühl. Zur Absicherung und Bewachung waren Soldaten in einem kleinen Militärlager beim heutigen Ortsteil Böhming stationiert, wovon uns einige Reste erhalten geblieben sind.  Die römische Zeit war verhältnismäßig kurz, bereits 233 wurden sie von den Alemannen aus unserer Gegend vertrieben.  Die Völkerwanderungszeit hatte begonnen, und so waren schon etwa 300 Jahre später die Bajuwaren hier ansässig.  Ein wichtiger Beweis dafür wurde 1990 bei Ausgrabungen im Ortsteil Kemathen gefunden: das Grab eines germanischen Kriegers, der als Offizier in römischen Diensten war. Sie finden den Krieger von Kemathen in einer einmaligen Ausstellung im Römer- und Bajuwarenmuseum oben an der Burg. Der Infopoint Limes bietet Ihnen dort zusätzlich umfassende Informationen über die Grenzbefestigung und die römische Besatzungszeit in der Kipfenberger Gegend.

Beim Bau des ehemaligen Kipfenberger Bahnhofs wurde ein Gräberfeld aus der Merowingerzeit entdeckt, aus der Zeit zwischen 400 und 700 nach Christus. Es erzählt uns, dass damals bereits eine größere Siedlung wahrscheinlich im heutigen Ortsbereich von Böhming war. Der Michelsberg Auf dem Michelsberg, das ist die Anhöhe auf der anderen Seite des Birktales, also gegenüber der Burg in Richtung Böhming, können Sie die Reste einer Befestigungsanlage aus dem frühen Mittelalter besichtigen. Sie wurden gründlich erforscht und auch urkundlich belegt. Ein Schriftstück aus dem Jahr 908 berichtet davon, dass dem Eichstätter Bischof Erchambold gestattet wurde, eine Befestigungsanlage auf dem Michelsberg, das ist der Berg gegenüber der Burg, gegen die Ungarneinfälle zu errichten. Das sagt uns auch, dass die Eichstätter Bischöfe zu dieser Zeit schon ihre Besitzungen im Altmühltal absichern wollten. Einige Jahrhunderte später waren sie als Fürstbischöfe bereits die Herrscher über unseren Landstrich geworden.  Kipfenberg wird bayerisch Zum ersten Mal taucht der Name unserer Gemeinde in einer Urkunde von 1266 auf, als ein Rudegerus de Kipphenberc als Zeuge vor Gericht auftritt. 1301 verkauft der damalige Burgherr, Ritter Konrad Kropf, die Burg und den zugehörigen Ort an den Bischof von Eichstätt. Damit hatte Kipfenberg einen neuen Herrn, und so blieb es auch bis zum Jahreswechsel 1802 auf 1803, als mit der Säkularisation in Bayern die kirchlichen Besitztümer an den bayerischen Staat gingen.

Kipfenberg wurde bayerisch…..

Text: Werner Kränzlein, 16.12.2024 Sprecher: Werner Kränzlein Produktion: Landvilla-Audio Kipfenberg Mit freundlicher Unterstützung durch Dr. Karl Heinz Rieder, Kreisheimatpfleger und wissenschaftlicher Leiter des Römer- und Bajuwarenmuseums Kipfenberg   


Quellenangaben: Rieder, Karl Heinz: Kipfenberg Römer und Bajuwaren im Altmühltal, Verlag Friedrich Pustet Regensburg, 2020

Ettle, Elmar: Rund um Kipfenberg, im Selbstverlag Elmar und Christl Ettle, 1993

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