Arnsberger Leite
Die Arnsberger Leite gehört nicht nur zu den landschaftlich schönsten Partien des Altmühltales, auch botanisch und zoologisch ist sie von besonderer Bedeutung. Seit 1986 ist der Jurasteilhang mit seinen Dolomitfelsen ein Naturschutzgebiet.
Aus steilen Hangflächen ragen mächtige Dolomitfelsen empor, dazwischen einzelne Wacholderbüsche und lichter Wald. Ihre Steppenheide bezeichnen Kenner als die interessanteste der ganzen Altmühlalb. Auf ihr wachsen Pflanzenarten, die sonst hauptsächlich im Südosten Europas oder südlich der Alpen verbreitet sind.
Am Hang lassen sich mehrere Pflanzengesellschaften unterscheiden: Am Hangfuß ist der Halbtrockenrasen mit Fettwiesenarten gemischt, da sich dort die Feuchtigkeit länger halten kann. Nach oben schließt sich der eigentliche Halbtrockenrasen an, in dem viele stachelige Gewächse wie die Silberdistel oder Pflanzen mit stark behaarten Blättern wie die bis zu 2 Meter hoch werdende Großblütige Königskerze zu finden sind, die von den Schafen verschmäht werden. Bemerkenswert ist hier auch das Vorkommen verschiedener Knabenkraut-Arten.
Der folgende Hangteil unterhalb der Felsen ist von lückigem Trockenrasen bedeckt. Kennzeichnend dafür sind außer bestimmten Gräsern (z. B. Schillergras, Haldenblaugras) Gamander, Frühlingsfingerkraut und Knolliger Hahnenfuß. Die Felsen, Felsstufen und Felsbänder schließlich tragen eine Pflanzengesellschaft, die als Felssteppenrasen bezeichnet wird. Charakteristisch hierfür sind die Pfingstnelke, der dekorative Blaue Felslattich und das Bergsteinkraut. Im gleichen Abschnitt gedeiht auch das seltene Immergrüne Felsenblümchen, das sich sonst nur in kälteren Gegenden findet. Zu den größten Seltenheiten der Altmühlalb zählt schließlich das Federgras, das ursprünglich aus östlichen Steppen stammt und zur Blütezeit – im Juni – mit seiner bis zu 30 Zentimeter langen Granne besonders auffällt.
Eine Höhle inmitten der Felswand wurde von der frühen Bronzezeit bis in die Römerzeit von Menschen benutzt; zu den merkwürdigsten Funden gehörten menschliche Schädelbruchstücke, die wohl auf Menschenopfer hindeuten. Erreichbar ist die Höhle nur mit Kletterausrüstung und Sondergenehmigung. Die Arnsberger Leite ist nämlich ein Naturschutzgebiet, in dem Klettern nicht erlaubt ist.
Mit etwas Glück trifft man auf eine Angoraziege aus der Herde, die im Rahmen des Projektes "Extensive Ganzjahresbeweidung der Arnsberger Leite“ einen großen Teil des Steil- und Felsenhangs beweidet. Für die Wanderer auf dem Altmühltal-Panoramaweg, der mitten durch die Leite führt, gibt es selbstschließende Tore (Einhegung des Hangs durch Elektrozäune).
Öffnungszeiten
Rund um die Uhr geöffnet / frei zugänglich
Lage
Die Arnsberger Leite erstreckt sich rechts der Altmühl zwischen Arnsberg und Böhming. Das Gebiet ist über den Altmühltal-Panoramaweg erreichbar.
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