Krieger- und Soldatenkameradschaftsverein Schelldorf

Nach vielen misslichen Umständen und dem Kampf um das tägliche Brot in den dunklen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, hatten im Juni 1925 etwa 25 Heimkehrer aus der Pfarrei Schelldorf den Entschluss gefasst, einen Kriegerverein zu gründen.

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In einem Kassenbuch von damals sind 50 Pfennige als Aufnahmegebühr und dreißig Pfennige als Monatsbeitrag vermerkt und die beiden Schelldorfer Andreas Obermeier als Vorsitzender sowie Anton Seitz als Kassier genannt. Mehr ist über die Gründung nicht überliefert.

Als Vereinslokal diente von Anfang an die Gaststätte des „Weißwirts“, wo auch später die Vereinsfahne aufbewahrt wurde. 1975, als der Wirtshausbetrieb eingestellt wurde, wechselte der Verein in die Gaststätte Tausch (heute Pension Weber). Unabhängig davon fanden die jährlichen Generalversammlungen zunächst beim „Weißwirt“, später dann wechselweise in den Gaststätten der Orte Biberg, Dunsdorf und Krut statt. Bereits 1926 traten die Schelldorfer als „Krieger- und Veteranenverein“ dem Bayerischen Krieger- und Soldatenbund bei. 1927, die Inflation war gerade erst überstanden, konnte der Wunsch nach einer Vereinsfahne verwirklicht werden. Eine großzügige Spende von 340 Mark und das Wohlwollen der Mitglieder reichten noch nicht, um die Fahne, die 790 Reichsmark kostete, zu bezahlen. Deshalb nahm der Verein bei der Raiffeisenbank Biberg einen Kredit auf. Am 12. Juni 1927 konnte dann die Fahne zusammen mit dem vor der damaligen Pfarrkirche neu errichteten Kriegerdenkmal eingeweiht werden. Leider musste man bei dem Fest damals „draufzahlen“, ist im Kassenbuch vermerkt, obwohl 16 auswärtige Vereine erschienen waren, wie die „Eichstätter Volkszeitung“ in ihrem Artikel vom Fest berichtete.

1938 übernahm Johann Fürsich aus Schelldorf die Vereinsführung, er hatte dieses Amt bis 1954 inne. Fürsich war es auch, der in den Kriegswirren von 1939 bis 1945 die wertvolle Fahne sicher verwahrte. Der Verein konnte 1954 unter dem neuen Vorsitzenden Franz Schneider und dem Mitwirken von Kriegsteilnehmern wieder neu belebt werden. 1959 befasste man sich mit dem Gedanken, ein neues Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege zu errichten, das dann 1963 eingeweiht werden konnte. 1970 wurde der Verein in Krieger- und Soldatenverein umbenannt, und 1991 kam dann zum Vereinsnamen der Kameradschaftsverein dazu. 1999 änderte man die Satzung, ab sofort wurden auch Frauen aufgenommen.

Das 75-jährige Bestehen feierte der Verein im Juli 2000 mit einem zweitägigen Fest. 2011 feierte Schelldorf den Abschluss der Generalsanierung des Ehrenmals. Der Verein wird nunmehr seit neun Jahren von Hans Regler und Josef Heimerer geführt. Kassier ist Simon Haag. Davor fungierten Heinrich Raab, Anton Wagner aus Dunsdorf und Clemens Pfaller fast 20 Jahre lang an der Vereinsspitze. Zur Zeit zählt der Verein 141 Mitglieder. 2015 wurde das 90-jährige Bestehen gefeiert. 

Von Johann Obermeier / quelle: https://www.donaukurier.de

Karte

Info-Adresse

Krieger- und Soldatenkameradschaftsverein Schelldorf e.V.
Josef Heimerer
Biberg
Dorfstraße 9
85110 Kipfenberg
Tel.: 08466 703
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